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Übung des THW Ortsverbandes Laufenburg im Schutzraum des Landratsamtes Waldshut

Am Freitag den 13. wurde der Schutzraum des Landratsamtes (LRA) Waldshut in einer Übung geschlossen. Gleichzeitig wurden die lebenserhaltenden Systeme geprüft. Der THW-Ortsverband Laufenburg führte diesen Test mit 8 Helfern durch. Drei Althelfer des THW Laufenburg, die regelmäßig die Wartung des Schutzraumes durchführen, hatten die Leitung der Übung.

Die Tiefgarage des LRA Waldshut bietet im Krisenfall ungefähr 2000 Menschen Schutz vor Luftangriffen oder anderen gefährlichen Einflüssen. Hierzu wird die Einfahrt in die Garage mit einem über 40 t schweren Stahlbetontor luftdicht verschlossen. Kräftige THW-Helfer zogen hierzu das Tor mit einem Greifzug über eine im Boden versteckte gefettete Schiene zu. Es sind keine Rollen vorhanden. Mit schweren Schrauben wurde das Tor gegen die in der Torzarge eingebauten Gummidichtungen gepresst. Gleichzeitig wurden die normalen Belüftungsanlagen über zahlreiche Ventile so umgestellt, dass Frischluft nur noch über einen riesigen Sandbunker angesaugt wurde. Die Luft könnte dann über Filter geleitet werden, um radioaktive Nuclide sowie chemische und biologische Gifte zu absorbieren. Der Bunker war nahezu luftdicht verschlossen. Starke Gebläse führten im Bunker zu einem Überdruck. Dadurch kann keine Luft von außen in den Bunker eindringen. Ein 12 Zylinder MAN-Motor dient als Antrieb für einen Generator, der den gesamten Schutzraum notfalls mit elektrischem Strom versorgen kann. Im Bunker sind auch die Leitungszentrale, Besprechungsräume, eine Küche und sanitäre Anlagen funktionsfähig eingerichtet. Darüber hinaus gibt es Schleusen, in denen Personen gegebenenfalls dekontaminiert werden können. Schätzungsweise 2 Wochen könnten die Menschen im Ernstfall im Bunker autark überleben.

Obwohl die Dimensionen des Bunkers gewaltig sind, würden die Platzverhältnisse im Fall einer vollständigen Belegung sehr eng werden. Dicht an dicht stünden die Betten, es gibt keinen Individualraum. Um einen solchen Ernstfall zu überstehen sind ein sehr hohes Maß an Disziplin und gegenseitiger Rücksichtnahme notwendig.

Nach 3 Stunden wurden die Systeme wieder in den Ausgangzustand zurückversetzt und die Übung erfolgreich beendet. Insgesamt war diese Übung für alle Teilnehmer sowohl beeindruckend als auch bedrückend.

Bericht: THW-Laufenburg, Carsten Hansen